Eine Woche durch den Nordschwarzwald

Digital Natives über 60, Junge Macher und Pflege vor Ort - Eindrücke aus meiner Sommertour

Neben Besuchen in Schulen und anderen Einrichtungen durfte ich auf meiner Sommertour ins Gespräch mit vielen meiner GenossInnen kommen.

Am vergangenen Montag waren wir zu Besuch bei den Schulleitern Edelbert Kuhn im Bildungshaus Salzstetten und Thomas Gisonni in der Gemeinschaftsschule Lossburg, die sich beide auf ihre Art dem Einsatz digitaler Medien für digitale Kompetenz und besseres Lernen verschrieben haben. Dazu gab es Presseberichte.

Am Dienstag danach habe ich gemeinsam mit der Landesgruppe der Bundestagsabgeordneten die SPD-Landtagsfraktion getroffen, um über unsere Zusammenarbeit in strategisch wichtigen Politikbereichen zu sprechen - auch der digitale Wandel gehört dazu! Am Nachmittag habe ich mich mit Vertretern des Landesverbands der AG60+ über das Thema Digitalisierung und deren Chancen für gesellschaftliche Teilhabe ausgetauscht. Ich finde es bemerkenswert, wie viele ältere Menschen die Chancen der Digitalen Welt ergreifen und sie in ihren Alltag integrieren als wären sie "Digital Natives". Anschließend habe ich mit GenossInnen aus Herrenalb und Dobel über die Situation in Berlin, über #SPDerneuern und unsere Rolle dabei diskutiert. (Hier der Bericht des Schwarzwälder Boten)

Wir haben Hidden Champions, auch im Bildungswesen!

Mit großartigen Bildungseinrichtungen ging es auch am Mittwoch weiter. Gemeinsam mit meinen Calwer Kreisvorstandskollegen Ulla Utters und Wolfgang Neske waren wir zu Besuch an der Friedrich-Boysen-Realschule in Altensteig. Der dortige Rektor Klaus Ramsaier und sein Team haben in jahrelanger zum Teil schwieriger Abstimmungsarbeit mit dem Kollegium, den Eltern und externen Partnern ein Gesamtkonzept für die Nutzung digitaler Medien im Unterricht erarbeitet, das wirklich einzigartig ist. Hier lernen die Fünftklässler mit Hilfe von kleinen Robotern (Ozo-Bot), wie Coding funktioniert. Ab der 8. Klasse will man die SchülerInnen mithilfe eines Mietkaufsystems mit Tablets ausstatten. So ambitioniert und fortschrittlich der Plan ist, so notwendig ist das Vorhaben. Wir müssen in Deutschland beim Thema Digitale Bildung einen großen Rückstand aufholen. Der Bund wird mit dem Digitalpakt einen wichtigen investiven Beitrag dazu leisten, während die Länder bei der Lehrerbildung und den Bildungsplänen in der Pflicht sind. Am Ende wird es aber darauf ankommen, dass die Schulen gute eigene Konzepte entwickeln, die dann auch gelebt werden. So eines haben wir hier vorgestellt bekommen.

Mit dem Ozo-Bot lernen die Schüler wie Code funktioniert

Schulleiter Klaus Ramsaier stellte Ulla Utters, Wolfgang Neske und mir ein beeindruckendes Digitalkonzept für die Friedrich-Boysen-Realschule in Altensteig vor.

Es schlossen sich einige Bürgergespräche an und ein Austausch mit einem "alten Bekannten" aus Zeiten des AK der Elternbeiräte und dem Landeselternbeirat: Der Leiter des Staatlichen Schulamts, Volker Traub, war gekommen, um mit mir über die Wirkungen und Nebenwirkungen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung zu sprechen.

Besuch im ältesten Pflegeheim in Baden-Württemberg

Am Donnerstag startete unser Tag in Wildberg, wo Pflegeheimleiter Ulrich Lutz auf uns wartete. Mit Tilman Schwarz, dem Vorsitzenden des SPD-OV Gechingen, begleitete uns ein echter Fachmann. 15 Jahre hat Tilman hier den Pflegedienst geleitet, seither beschäftigt er sich einrichtungsübergreifend mit guter Pflege. Ich habe den Termin auch ganz bewusst im Vorfeld unserer BPA-Fahrt gewählt, bei der seit Sonntag 50 Personen aus dem Pflegesektor zu Besuch in Berlin sind. Es war mir wichtig, nochmals Impulse aus dem Alltag von Bewohnern und Pflegepersonal mitzunehmen, aber auch die politischen Botschaften der Heimleitung.

Graue sterile Pflegeheimzimmer? Die sucht man in Wildberg vergebens

Hilfe auf dem letzten Weg

Vom Pflegeheim aus ging es direkt zum Treffen mit der Hospizgruppe Wildberg, die eng mit Ärzten und Pflegeheimen zusammenarbeitet und so Pflegende und Angehörige von Sterbenden entlastet. Der neue Vorsitzende Gerhard Ostertag und die Palliativ-Koordinatorin Ursula Schlager haben uns ihre Arbeit und die Rahmenbedingungen vorgestellt. Der Verein kümmert sich um die Ausbildung, die Koordination und die Begleitung von mehr als 15 ehrenamtlichen Sterbebegleitern, die kompetent und einfühlsam mit Sterbenden und Angehörigen auf diesem so schwierigen Weg begleiten. Hut ab und vielen Dank für diese tolle Arbeit!

Es ist großartig, wie sich Gerhard Ostertag und Ursula Schlager für ihre Hospizgruppe einsetzen

Am Abend war ich zu Gast beim SPD-OV Mönchweiler, der ein Gespräch mit dem Team der dortigen Gemeinschaftsschule eingefädelt hatte und sich am Abend im Rahmen seiner JHV mit mir über den digitalen Wandel ausgetauscht hat. Aber natürlich war auch die Situation der Regierung in Berlin ein Thema, das die GenossInnen bewegt.

Es geht auch mal ohne

Am Freitag habe ich Teilnehmer und Organisatoren des Horber Projekts "Offtime" getroffen. In jedem Jahr stellen sich  die Sechstklässler aller Schulen der Herausforderung, eine Woche ohne Bildschirm-Medien zu verbringen. Ein umfangreiches Freizeitprogramm des Stadtjugendreferats inklusive freiem Eintritt ins Freibad macht es den SchülerInnen etwas leichter, aber der Verzicht fällt nicht leicht und es gibt auch die eine oder andere organisatorische Hürde zu bewältigen. Was mich vor allem beeindruckt hat: Die Kinder beobachten auch das Medienverhalten der Eltern ziemlich genau und auch sehr kritisch. Es war spannend zu sehen, wie die Kinder die "Offtime" nutzten, um den Fokus auf Hobbys, Freibad oder Familie zu lenken. Die Erfahrung hat mir ein weiteres Mal gezeigt, wie wichtig es ist, die Mediennutzung von Jugendlichen und Kindern nicht durch eine Verbotskultur zu managen, sondern durch das Vorleben und Setzen von klaren Spielregeln.

Ohne Smartphone? Das geht auch

Junge Macher in der Kommunalpolitik

Gleich sechs VertreterInnen des im April gewählten Horber Jugendgemeinderats trafen wir mit der Mitarbeiterin des Stadtjugendreferats Conny Schäfer. Sie haben von ihren Plänen und Vorhaben berichtet und wir haben uns über zahlreiche Themen ausgetauscht, die den SchülerInnen unter den Nägeln brennen, das Spektrum ging vom Schülerverkehr im ÖPNV über Maßnahmen gegen Mobbing bis hin zu allgemeinpolitischen Fragen wie dem Pflegepakt der großen Koalition oder dem Rentenkonzept der SPD.

Immer wieder schön mit jungen Menschen am Tisch zu sitzen, die Dinge bewegen

Am Freitagabend habe ich die SPD-Ortsvereine Bad Liebenzell, Oberreichenach und Schömberg getroffen, um über die Lage der SPD und die Pläne zu #SPDerneuern zu sprechen. Am Samstag war ich beim Koordinierungstreffen der Juso-Hochschulgruppen aus ganz Baden-Württemberg, um über die Weiterentwickung des BaföG und der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre zu diskutieren. Ich habe das Sommerfest der Kinderklinik in Schömberg besucht und die Fassanstiche beim Fleckafeschd in Baiersbronn und beim Stadtfest in Dornstetten begleitet.

Auch beim Martin-Haug-Stift, einer Pflegeeinrichtung in Freudenstadt, stand ein Sommerfest an, und ich habe mich gefreut, ein Grußwort zu sprechen. Pflege im Heim ist so viel mehr als notwendige Pflegeleistungen, denn es geht immer auch darum, so weit als möglich Heimat zu werden für ältere Menschen, die nicht mehr zuhause zurechtkommen. Es ist wichtig und richtig, dass die Politik die Arbeitsbedingungen und den Verdienst von Pflegekräften in den Blick nimmt und wesentlich verbessert! Der Pflegeheimleiter Johannes Miller hat mir eine umfangreiche und spannende Studie zur Zukunft der Pflege und ihrer Finanzierung mitgegeben, die ich zur Vorbereitung auf das Gespräch mit meiner Besuchergruppe nutzen kann, aber gerne auch an meine Fachkollegen weitergeben werde.

Aktuell bin ich zwei Tage in Bayern unterwegs, um die GenossInnen bei ihrem Landtags-Wahlkampf zu unterstützen. Bisher hat das Spiel von Horst Seehofer und seinen CSU-Buben, das so vielen übel aufstößt, allenfalls der AfD Erfolge beschert. Das muss sich bis Oktober ändern! Wir sind alle dazu aufgerufen, Natascha Kohnen und ihre Bayern-SPD in ihrer Arbeit für ein gutes Wahlergebnis und für bessere Politik in Bayern zu unterstützen.

Heute Mittag fliege ich noch nach Berlin, um die Teilnehmer einer BPA-Reisegruppe aus dem Pflegebereich zu treffen. Ab Mittwochnachmittag bin ich dann wieder im Wahlkreis im Einsatz.

 

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