Digitale Weiterbildung – Kultusministerkonferenz nimmt Erwachsenbildung in den Blick

Damit der digitale Wandel den Arbeitsmarkt nicht in Gewinner und Verlierer aufteilt, muss die Bildungspolitik nicht nur Schule und berufliche Ausbildung, sondern auch die stete berufliche Weiterbildung in den Fokus nehmen. Beschäftigte und Erwerbslose brauchen Chancen und qualifizierte Angebote, um ihre Berufsfähigkeit wertzuerhalten und kompetent und souverän an einer Welt im digitalen Wandel teilhaben zu können. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) ihre Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ nun um den Bereich „Weiterbildung“ ergänzt hat.

Mit ihrem neuen Kapitel hat die KMK die konzeptionelle Vorarbeit geleistet, um Weiterbildung und Erwachsenenbildung an den Anforderungen für die digitale Welt auszurichten. Gleichzeitig sollen die Chancen besser genutzt werden, die sich durch die Digitalisierung für hochwertige, lebens- und arbeitsweltnahe Weiterbildungsangebote bieten. Die KMK definiert als wichtige Voraussetzungen u.a.

  • Trägerunabhängige Beratungsstellen bzw. digitale Marktplätze, auf denen Lernende gezielt Weiterbildungsoptionen aufgezeigt bekommen und passgenaue Angebote vorfinden.
  • Ein Beratungsnetzwerk für Träger, Einrichtungen und Lehrende, das Antworten auf rechtliche Fragen und Hilfestellungen sowohl bei der Entwicklung medienpädagogischer Konzepte als auch bei der technischen Umsetzung digitaler Angebote geben kann.
  • Qualitätskriterien für digital gestützte Weiterbildungsangebote, die trotz der Vielfalt der Träger und Angebotsprofile Vergleichbarkeit herstellen, die Qualität der Angebote sicherstellen und in bereits bewährte Qualitätssysteme eingebunden werden.

Vor dem Hintergrund der sich stetig wandelnden Erfordernisse des Lebens und Arbeitens betont sozialdemokratische Bildungspolitik seit langem die Bedeutung der Erwachsenen- und Weiterbildung. Aktuell wird mit dem Chancenkonto ein Konzept für die Qualifizierung und Bildung des Einzelnen wie für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft und Wirtschaft verhandelt. Die Befähigung und Infrastruktur für das kontinuierliche, lebensbegleitende Lernen über die gesamte Bildungskette hinweg muss in dieser Legislaturperiode ganz oben auf unserer Agenda stehen – und zwar bei Bund und Ländern.

Die aktuelle Fassung der KMK-Strategie findet sich unter nachfolgendem Link; ab S. 46 startet das neu eingefügte Kapitel zur Weiterbildung: Digitalstrategie der KMK_Weiterbildung.pdf

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