Tag 2 - Unterstützung für die, die Unterstützung brauchen

Bundestagsabgeordnete Saskia Esken kommt beim Besuch des Sozialkaufhauses Kreuzermarkt ins Gespräch mit Kundinnen und Kunden.

Foto: Ansgar Wörner

Nagold. Steigende Energiepreise, die längst auf die Lebensmittelpreise durchschlagen: Für viele Menschen bedeutet die Inflation, dass das Geld nicht mehr bis zum Ende des Monats reicht. Für andere ist das schon vor der Inflation ein Problem gewesen – sie drehen schon länger jeden Cent um. Das Sozialkaufhaus Kreuzermarkt der Erlacher Höhe in Nagold bietet Menschen mit kleinem Geldbeutel die Möglichkeit, Nahrungsmittel und Dinge des täglichen Bedarfs zu günstigen Preisen einzukaufen. Die Lebensmittelspenden dafür stammen von Supermärkten und Bäckereien in der Umgebung.  Sie werden im Kreuzermarkt sortiert, für den Verkauf vorbereitet und in den Regalen präsentiert. Die Menschen, die hier einkaufen, geben meist nicht mehr als fünf Euro pro Person aus.

„Innerhalb eines Jahres haben sich die Kundenzahlen im Kreuzermarkt verdoppelt. Inflation und vor allem steigende Energiepreise setzen Menschen mit niedrigem Einkommen, mit niedriger Rente und Familien erheblich unter finanziellen Druck“, beschreibt Andreas Reichstein, Abteilungsleiter der Erlacher Höhe, wie sich die steigenden Energiekosten und die Inflation auch an der Kundenzahl im Kreuzermarkt bemerkbar machen.

Im Kreuzermarkt finden Bedürftige Lebensmittel, Haushaltsgegenstände und Secondhandkleidung zu günstigen Preisen. Möglich machen das engagierte Freiwillige sowie ehemals langzeitarbeitslose Menschen, die hier in einer geförderten Maßnahme oder auch in einem regulären sozialversicherungspflichtigen Vertrag eine Beschäftigung gefunden haben. Sie werden in ihren Fähigkeiten bestärkt und weiterqualifiziert und erfahren somit berufliche Teilhabe und Wertschätzung. Von dieser Wiedereingliederungsmaßnahme und der engen Kooperation mit dem Jobcenter profitiert auch Herr K. Er hatte zunächst einen 1€-Job und sein Wunsch war es dann, einen Arbeitsvertrag zu erhalten. Das Jobcenter kann nach mindestens zwei Jahren Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug die Voraussetzungen sowie vorhandene Eingliederungsmittel prüfen und schließlich einen Arbeitsplatz fördern. So kann Herr K. nun mit Vertrag bei der Erlacher Höhe arbeiten. "Die Politik ist gefordert, für langzeitarbeitslose Menschen die bisher in vollem Umfang geförderten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze auch weiter zu finanzieren.", so Andreas Reichstein zu den wichtigen Maßnahmen.

„Der Kreuzermarkt ist ein Ort, der Menschen zusammenbringt. Viele finden hier Unterstützung dabei, irgendwie über den Monat zu kommen. Andere finden eine Beschäftigung, die ihrem Leben mehr Sinn und Struktur gibt und bei einigen auch ein Einkommen ermöglicht“, beschreibt die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken die Relevanz der Einrichtung bei ihrem Besuch. Organisationen wie die Erlacher Höhe seien mit ihren vielen Angeboten für Menschen in sozialen Notlagen ein wichtiger Anker in der Region. Sie sei zuversichtlich, so die Abgeordnete, dass es Bundesminister Hubertus Heil und den Arbeitsmarktpolitiker*innen der SPD-Bundestagsfraktion in den Haushaltsverhandlungen gelingen wird, die sehr erfolgreichen Instrumente der Eingliederung zu stärken.

Während ihres Besuchs im Sozialkaufhaus kam Esken auch ins Gespräch mit Mitarbeitenden und Kund*innen des Kreuzermarkts. Während die Abgeordnete bei ihrem letzten Besuch beim Sortieren von Obst und Gemüse geholfen hatte, hat sie dieses Mal einige Zeit an der Kasse geholfen. „Es ist wichtig, dass wir gerade den Menschen helfen, die doch längst sparsam haushalten und trotzdem nicht über die Runden kommen“, so Esken. Deshalb habe die Bundesregierung ein großes Entlastungspaket geschnürt, das insbesondere Menschen mit kleinen Einkommen hilft, unter anderem mit dem Heizkostenzuschuss zum Wohngeld oder dem Zuschlag auf die Grundsicherung und dem Kinderbonus – Maßnahmen, die nun ausgezahlt würden und die viele Menschen erreichten. „Wir wissen aber, dass bei anhaltend hohen Preisen die Löhne ebenso wie die Sozialleistungen auch dauerhaft steigen müssen, damit Menschen nicht weiter in Not geraten“, so Esken.

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