Gelingende Integration braucht Migrationsberatung für Erwachsene

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken traf den Diakonieverband Nördlicher Schwarzwald zum Gespräch / Mehr Mittel im Haushalt 2019 eingestellt.

Bernd Schlanderer, Geschäftsführer des Diakonieverbandes, und Irene Frey, Fachberaterin für Migration (rechts), diskutierten mit Saskia Esken über aktuelle Herausforderungen in der Integrationsarbeit. (Bild: Diakonieverband)

Nagold. Zu einem Gespräch über Integrationsförderung hatte Bernd Schlanderer, Geschäftsführer des Diakonieverbands Nördlicher Schwarzwald, die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken eingeladen. Es gebe zu wenig Geld und zu wenig Personalstellen, beschrieb Bernd Schlanderer eingangs die schwierige Situation der Träger. Die Förderung durch den Bund sei bei weitem nicht ausreichend, stellte Schlanderer fest und beklagte die in den vergangenen Jahren stetig steigenden Eigenmittel der Träger. Um die gegenwärtigen Herausforderungen zu bewältigen, komme es vor allem darauf an, die Fehler früherer Jahre in der Integrationspolitik zu vermeiden.

Dem stimmte auch die Bundestagsabgeordnete Esken zu. Ziel einer nachhaltigen Struktur- und Personalsteuerung in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) müsse laut Esken sein, eine dauerhaft gute Beratungsqualität zu sichern. Als Mitglied des Innenausschusses sowie der Arbeitsgruppe Migration ihrer Fraktion, aber auch aus der Kenntnis der Arbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Asylarbeitskreise begrüßt Esken die Arbeit der Migrationsberatung und bedauert es sehr, dass mit dem Rückgang des Flüchtlingszuzugs teilweise die Mittel für die Integration zurückgefahren wurden. Eine Personalstelle mit 75 Prozent Deputat sei für den Landkreis Calw nicht ausreichend, erklärte die Bundestagsabgeordnete. "Investitionen in die Integrationsarbeit sind Investitionen in die Zukunft unseres Landes. Integration dauert eine Dekade oder länger, und wie vieles kommt sie nicht von alleine“, stellte die Abgeordnete fest und versprach, sich in den abschließenden Haushaltsberatungen für eine Verbesserung einzusetzen.

Im Nachgang zum Gespräch konnte Esken dann positive Nachrichten aus Berlin vermelden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat seine Beratungen zum Haushalt abgeschlossen und dabei auch für die Integrationsarbeit sehr gute Entscheidungen getroffen: Die Mittel für die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) werden für 2019 um 18,5 Mio. Euro auf 70,7 Mio. Euro, die Mittel für Integrationskurse um 52 Mio. Euro auf nunmehr 720 Mio. Euro erhöht. "Integration gibt es nicht zum Nulltarif, das hat die Regierung erkannt und mit dem aktuellen Haushalt 2019 auch gezeigt, dass dahinter nicht nur leere Worte stehen", betonte Esken. Die Abgeordnete ist zuversichtlich, dass die verbesserten Haushaltsmittel für die Migrationsberatung es möglich machen, auch die wertvolle Arbeit der Migrationsberatung für Erwachsene im Kreis Calw unter der Leitung der Diakonie besser zu unterstützen.

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