Nagold. Solche und viele weitere sehr direkte Fragen stellten die Schülerinnen und Schülern der Zellerschule in Nagold der Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Calw/Freudenstadt, Saskia Esken. In Begleitung von Oberbürgermeister Jürgen Großmann besuchte Esken die im Umbau befindliche Gemeinschaftsschule. Und die Jugendlichen hatten der Abgeordneten viel zu sagen – und noch mehr zu fragen.
Die Klassenstufe 10 und die SMV der Zellerschule sowie Mitglieder des Jugendgemeinderats, Schulsozialarbeiter Jan Ruggaber und Elternbeiratsvorsitzende Jasmin Österle hatten sich im Jugendhaus Youz versammelt, um sich mit der Abgeordneten darüber auszutauschen, was sie bewegt: Was kommt mit dem neuen Wehrdienst auf uns zu? Wie gehen wir damit um, dass in aller Welt kriegerische Konflikte aufflammen? Wie sicher sind wir in Deutschland? Wie abhängig sind wir von den USA? Aber auch Fragen nach der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft oder der Wehrhaftigkeit der Demokratie wurden diskutiert. Und nicht zuletzt: „Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag?“ – eine Frage, die Esken mit Humor, aber auch mit Einblicken in ihren Arbeitstag, der wenig von einem Alltag hat, beantwortete.
Die Jugendlichen erfuhren dabei, wie komplex und wie anspruchsvoll die Arbeit einer Abgeordneten zwischen Wahlkreis, Berlin und Partei tatsächlich ist – und wie sehr politische Entscheidungen miteinander verwoben sind. Oberbürgermeister Großmann war es wichtig, herauszuarbeiten, welche Bedeutung die Entscheidungen der Abgeordneten für die Menschen im Wahlkreis haben.
Besonders intensiv diskutiert wurden der neue Wehrdienst und die Verteidigungsbereitschaft und -fähigkeit unseres Landes. Esken machte deutlich, wie wichtig ihr die Entscheidungsfreiheit junger Menschen sei: „Ich will, dass junge Menschen selbst entscheiden, ob sie an der Waffe zur Verteidigungsfähigkeit unseres Landes beitragen wollen. Oder ob sie lieber einen Dienst im Katastrophenschutz leisten oder ein Freiwilliges Soziales Jahr. Die Entscheidung für den Dienst an der Waffe ist keine leichte Entscheidung. Wir sehen doch in der Ukraine oder im Gaza, wie furchtbar Kriege sind, wie viele Menschen verletzt werden oder sogar sterben. Deshalb wollen wir als Politik alles dafür tun, dass Kriege verhindert oder bald beendet werden und dass sie nicht auf weitere Länder ausgeweitet werden. Angesichts der Bedrohung durch Russland ist es wichtig, dass wir uns fähig und bereit zur Verteidigung zeigen – damit wir uns nicht verteidigen müssen.“
Auf die engagierte Debatte mit den Schülerinnen und Schüler folgte ein Blick in die Zukunft der Schule: Ein Imagefilm über den Neubau verdeutlichte eindrucksvoll die Dimension und Bedeutung des Projekts. Die anschließende Baustellenbegehung ließ erahnen, wie modern und einladend die neue Zellerschule einmal sein wird.
Politik, die Türen öffnet.
Der Besuch von Esken wurde von vielen Schülerinnen und Schülern als ermutigendes Zeichen wahrgenommen: Politik ist nicht weit weg – sie kommt dorthin, wo Fragen gestellt werden.
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