Esken von technischen Hilfen für Sehbehinderte begeistert

Die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt will den Dialog mit Siegfried Kipke von der Firma Handy Tech in Horb gemeinsam mit Verena Bentele, der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, in Kürze weiter vertiefen.

Saskia Esken und die Horber SPD-Gemeinderätin Viviana Weschenmoser lassen sich von Softwareentwickler Felix Grützmacher und Handy-Tech-Inhaber Siegfried Kipke die Funktion Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte erläutern. (Foto: Ralf Recklies)

HORB. „Die Firma Handy Tech ist ein ganz besonderes mittelständische Unternehmen in unserer Region, und das nicht nur wegen der dort produzierten Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte, die eine wirkliche Verbesserung der Lebensqualität bedeuten. Auch dass in der außergewöhnlichen Firma eine ganze Reihe von Menschen mit Behinderung beschäftigt ist, die sich dort mit ihren Fähigkeiten voll entfalten können, hat mich sehr beeindruckt“, resümierte die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken nach einem Besuch bei Handy Tech. Das vor 40 Jahren gegründete Unternehmen hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von technischen Hilfsmitteln für Blinde und Sehbehinderte spezialisiert. Vor allem in Deutschland, den skandinavischen Ländern sowie in Frankreich sind die Produkte von Handy Tech stark nachgefragt. Insgesamt ist das mittelständische Horber Unternehmen über eigenen Filialen oder Vertriebspartner laut Inhaber Sigfried Kipke in 18 Nationen aktiv. Weitere Märkte sollen in Zukunft erschlossen werden.

Die von Handy Tech entwickelten Braille-Ausgabegeräte, die elektronisch übermittelte Informationen auf einem speziellen Gerät in Brailleschrift lesbar machen, sorgen dafür, dass blinde Menschen Computer nutzen können. Über spezielle Hard- und Software können so Texte direkt in Brailleschrift, aber auch per Sprachausgabe wiedergegeben werden. Das besondere an den Handy-Tech-Entwicklungen: Durch die patentierte ATC-Technologie, die erkennt, wenn der die Brailleschrift tastende Finger am Ende des Textes angekommen ist, können die Nutzer auch lange Texte ohne die sonst ständig manuell erforderliche Textweiterschaltung recht komfortabel lesen. „Das ist ein großer Vorteil für die Nutzer“, attestiert der blinde Softwareentwickler Felix Grützmacher, der an der Umsetzung des aktuellen Systems maßgeblich mitgearbeitet hat. „Für mich bringt das ein ganzes Stück Freiheit und Lebensqualität“, sagt er. 

Gemeinsam mit der Horber SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Stadträtin Viviana Weschenmoser ließ sich Esken das Unternehmen zeigen. Hier wird nicht nur ein Großteil der angebotenen Produkte in Einzelfertigung hergestellt wird. Auch Grundlagenforschung und die Entwicklung von Hard- und Software erfolgt in dem innovativen Unternehmen, das seiner Zeit laut Grützmacher und Kipke „immer einen Schritt voraus“ sein muss, um die eigenen Komponenten beispielsweise bei Änderungen von Computerbetriebssystemen funktionsfähig zu halten.     

Saskia Esken, die Siegfried Kipke beim Neujahrsempfang des Landkreises Freudenstadt kennengelernt hatte und wenig später bei einer Tagung in Marburg überrascht war, auch dort eine Handy-Tech-Filiale vorzufinden, will den Dialog mit Siegfried Kipke in Zukunft weiter vertiefen. So plant sie schon in Kürze einen weiteren Besuch in dem Unternehmen mit Verena Bentele, der Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, sowie mit Hilde Mattheis, der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Das Engagement Eskens mit Bentele kommt nicht von ungefähr: Als Vertreterin der beiden Bundestagsausschüsse Digitale Agenda und Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung in der Querschnitts-Arbeitsgruppe Inklusion will sich die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt dafür stark machen, dass die Internetseiten des Bundes, der Länder und Kommunen künftig barrierefrei sind und somit auch von behinderten Menschen einfacher genutzt werden können. Aus dieser Initiative könnten zudem Standards und ein Handlungsleitfaden für die Webseiten von Privatleuten, von Vereinen und Verbänden, aber auch von Wirtschaftsunternehmen entstehen. 

Saskia Esken denkt aber noch weiter: Gerne möchte sie mit Siegfried Kipke sowie weiteren Partnern eine Initiative starten, um bei den Unternehmen der Region dafür zu werben, mehr Menschen mit Handicap zu beschäftigen, weil diese mit ihren individuellen Fähigkeiten ein echter Gewinn für die Unternehmen sein können, wie es bei Handy Tech eindrucksvoll zu erleben ist.

 

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