Esken: „Die Arbeitnehmer*innen bei Bürkle brauchen jetzt unsere Solidarität“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete spricht mit Betriebsrat der Firma Bürkle aus Freudenstadt zu geplanten Stellenstreichungen.

Bild: Dietmar Wadewitz

FREUDENSTADT. Bereits im vergangenen Herbst hatte die Firma Bürkle mit Stammsitz in Freudenstadt angekündigt, bis zu 60 Stellen abbauen zu wollen. Um sich über die aktuelle Lage zu informieren, sprach die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken aus dem Wahlkreis Calw/Freudenstadt mit dem Bürkle-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Marco Eberhardt im Rahmen einer Videokonferenz. Ebenfalls beim Gespräch dabei waren Viviana Weschenmoser, Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Freudenstadt und Landtagskandidatin, sowie Dorothee Diehm, erste Bevollmächtigte der IG Metall in Freudenstadt.

„Wir erleben derzeit eine wirklich gute Auftragslage in der Firma. Unsere gut nachgefragte Kompetenz als Sondermaschinenbauer beruht vor allem auf dem Fachwissen und der langjährigen Erfahrung der Kolleg*innen hier vor Ort. Als Belegschaft können wir es nicht fassen, dass die Geschäftsführung nun hochqualifizierte Mitarbeiter*innen kündigen möchte“, erklärte Eberhardt und fügte hinzu: „Wir haben als Betriebsrat im Dezember ein umfassendes Alternativkonzept eingebracht, das anstelle des Abbaus auf Wachstum am Freudenstädter Standort setzt. Die Geschäftsführung scheint daran aber kein Interesse zu haben.“ Esken reagierte mit Unverständnis auf diese Schilderungen: „Ich erwarte von Geschäftsführern und auch von auswärtigen Investoren schon, dass sie alles tun, um einen gesunden Betrieb und damit auch die Arbeitsplätze am Standort zu erhalten. Und dazu gehört es natürlich auch, dass man die dazu notwendigen Maßnahmen mit dem Betriebsrat berät. Die betriebliche Mitbestimmung ist keine Einbahnstraße. Diese Verweigerungshaltung der Geschäftsführung von Bürkle ist mir unverständlich. Es ist jetzt wirklich höchste Zeit, sich mit dem Betriebsrat an einen Tisch zu setzen.“

Auch Landtagskandidatin Weschenmoser machte ihre Unterstützung für die Bürkle-Belegschaft deutlich: „Für unseren Landkreis hat die Firma Bürkle eine große Bedeutung. Der drohende Stellenabbau zeigt mir, dass wir hier ein engmaschiges Netz brauchen, das sich für die Belange der Arbeitnehmer*innen und den Bestand der Betriebe einsetzt. Ich werde mich für den Stellenerhalt hier in Freudenstadt stark machen!“ Gewerkschaftsvertreterin Diehm fügte hinzu: „Mit solchen Stellenstreichungen, mit dem Blick auf einen kurzfristigen Profit können sich Unternehmen auch mittelfristig schaden. Der geplante Stellenabbau durch die Bürkle-Geschäftsführung ist in keiner Weise gegenüber den Beschäftigten zu rechtfertigen, die mit vielen persönlichen Einbußen und Engagement den Fortbestand des Betriebs in seiner Krise 2014 gesichert und anschießend wieder in die Gewinnzone geführt haben.“ Esken betonte zum Ende des Gespräch noch einmal: „Die Arbeitnehmer*innen bei Bürkle am Standort brauchen jetzt unsere Solidarität – und die bekommen sie auch!“

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